Elite zu Gast im Ried

Rope Skipping - TV Crumstadt, Ausrichter der nationalen Titelkämpfe, hat morgen mit Mira Waterkotte und Anja Schuster zwei Eisen im Feuer

VON LARS MONZHEIMER
Einem sportlichen Großereignis fiebert der TV Crumstadt entgegen, der am Samstag ab 10 Uhr in der Crumstädter Fritz-Strauch-Halle Ausrichter der deutschen Mannschaftsmeisterschaften in der noch jungen Sportart Rope Skipping ist. Es ist eine moderne Variante des Seilspringens und seit 2001 offiziell vom Deutschen Turner-Bund (DTB) anerkannt.
Beim TV Crumstadt wird Rope Skipping bereits seit September 1995 betrieben, in dieser Zeit haben sich die Riedstädter in der deutschen Spitze etabliert. Sportliche Aushängeschilder sind die 14-jährige Mira Waterkotte, Deutsche Einzel-Meisterin ihrer Altersklasse und WM-Teilnehmerin mit der Mannschaft der TG Rüsselsheim, sowie die 15-jährige Anja Schuster, die bei den Einzel-Europameisterschaften 2004 im ungarischen Eger mit ihrem 14. Platz als beste deutsche Starterin abschnitt.
22 Teams erwartet der Turnverein am Samstag, darunter neben einer eigenen Vertretung auch die benachbarte SKG Stockstadt und die TG Rüsselsheim, die mit zwei Mannschaften an den Start geht. Aus Südhessen ist darüber hinaus der TV Seeheim mit einer Mannschaft vertreten. Damit ist der Turngau Main-Rhein nicht nur in Hessen führend, sondern auch bundesweit.
Insbesondere die Rüsselsheimer besitzen beim morgigen Wettkampf beste Titelchancen. Sie vertraten zuletzt im Juli vergangenen Jahres die deutschen Farben bei den Weltmeisterschaften in Australien. Auch Europameister Michael Heller vom westfälischen TV Büren wird mit seiner Mannschaft am Start sein.
Der Wettkampf selbst fordert von den Sportlern sowohl Kondition als auch Kreativität. Einerseits werden vier so genannte Speed-Disziplinen absolviert, bei denen in zwei Minuten so viele Sprünge wie möglich ausgeführt werden müssen. Dabei sind vier Seildurchschläge pro Sekunde keine Seltenheit. Kreativität erfordern andererseits die vier Freestyle-Disziplinen. Hier zeigen die Teams in 75 Sekunden eine Kür, die vom Kampfgericht bewertet wird.
Dabei zählt sowohl die Kreativität der Zusammenstellung als auch die Schwierigkeit der einzelnen Sprünge. Es werden zwei verschiedene Seiltypen verwendet: Im Single Rope, dem Einzelseil, hat jeder Sportler ein eigenes Sportgerät. Damit kann er nahezu unbegrenzte Sprungvariationen bis hin zu akrobatischen Tricks vorführen. Beim Double Dutch werden zwei längere Seile von zwei Sportlern in entgegengesetzter Richtung geschlagen.
Eine Mannschaft besteht aus vier bis fünf Turnerinnen und Turnern, den so genannten Skippern, die am Samstag einen Achtkampf zu absolvieren haben. Insgesamt gibt es vier Wettkampfklassen, drei rein weibliche und eine gemischte Klasse, demzufolge werden morgen vier deutsche Mannschaftsmeister ermittelt. Qualifiziert für die Europameisterschaften im Juli in England werden jene Mannschaften sein, die am Samstag die erforderliche Qualifikationspunktzahl erreichen.
Der Turniertag beginnt um 10 Uhr mit den Speed-Disziplinen, um 11.40 Uhr fällt der Startschuss zu den Freestyle-Wettbewerben. Die Siegerehrung ist am Samstag für etwa 17 Uhr vorgesehen. Der Eintritt ist frei.

>> Ried Echo vom 18.03.2005


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